Dienstag, 27. Oktober 2009

Mein Poesiealbum

Zu meiner Kinderzeit besaß jedes Mädchen ein Poesiealbum, in dem sich Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten und Schulfreundinnen verewigten. Am beliebtesten war die letzte Seite. Sie war für den einen Spruch reserviert:
"Ich habe mich hier angewurzelt, damit niemand aus dem Album purzelt."
In sauberster Handschrift und mit Füller wurden die schönsten Sprüche in das Album geschrieben. Verziert mit Scherenschnitt oder Oblatenbildern sind sie wahre Hingucker!
Heute gibt es immer noch das Poesiealbum, man sagt nur anders dazu. Das Freundschaftsbuch ist bei den Mädchen wieder sehr beliebt.
Mein Poesiealbum von damals hüte ich wie einen großen Schatz. Mutter, Vater, Oma, Opa, Onkel und Großtante, die damals reingeschrieben haben, leben heute nicht mehr. Wie steht da unter den Sprüchen: "Zum Andenken an...!" Damals war ich mir der Tragweite dieses Satzes nicht bewußt.
Heute besitze ich wieder ein Poesiealbum. Es ist eine andere Art von Poesiealbum. Ich schreibe schöne Sprüche, Aphorismen und Gedichte hinein. Natürlich in Schönschrift und mit "Glasschreibfeder" oder Füller. Das Album liegt immer griffbereit auf einem alten Tischchen. Jeder Besucher darf einen Blick hineinwerfen.


Heute seid Ihr meine Besucher!! Ich blättere für Euch auf diesem Wege ein wenig in diesem Album.
Na, wie findet Ihr es?
Und nun findet die Bändchenstickerei-Premiere statt.
Ich habe mein Poesiealbum verschönert. Der Deckel des Albums hatte eine Aussparung für ein Foto. Mit Bändchenröschen, Knötchenstich, Spitze und einem romantischen Bild habe ich das Album "aufgebrezelt"! Die Anleitung für die Bändchenröschenstickerei findet Ihr in der Juni-Ausgabe der Handarbeitszeitschrift Anna. Bändchenröschen gab es auch schon früher. In einem alten Handarbeitsbuch entdeckte ich die gleiche Technik - allerdings wurde Wolle oder dickes Garn statt Bändchen verwendet.
Ich bin ja nun nicht mehr ganz jung und meine Augen lassen mich manchmal auch ganz schön im Stich. Für diese Fälle hat mir mein Mann in Finnland dieses "Gerät" besorgt. Anfangs dachte ich, solch ein "Schmarrn" - jetzt bin ich doch ganz froh, eine anständige Lupe ( mit Zusatzfunktionen)zu besitzen.
Und wie ist es bei Euch? Habt Ihr auch ein Poesiealbum? Oder möchtet Ihr es auch mit der Bändchenstickerei versuchen?
Herzlichst
heidi

Freitag, 23. Oktober 2009

Fichu in der Fadenidylle und Fingerhandschuhe

Heute gibt es mal ganz was anderes von mir zu sehen. Ich habe in letzter Zeit viel gestrickt.

In der Fadenidylle haben wir gemeinsam diese schönen Fichus gestrickt. Die Designerin ist Anett. Sie hat ein Händchen für so schöne Muster und sonst noch alles Schöne und lässt uns Mädels mit den weltbesten Anleitungen daran teilhaben. Vielen Dank dafür, liebe Anett. Die Mädels das sind Elvira, Marlies, Ann und Traudi die noch keinen eigenen Blog hat. Danke Mädels, das gemeinsame Stricken hat mir mächtig Spass gemacht! Die Anleitung für so ein schönes Fichu ist bei Hilda eingestellt. Bei Hilda bekommt man auch gleich die passende Wolle dafür.
Und das sind meine Fadenidylle-Fichus! Es sind gleich drei Stück geworden, denn wenn ich einmal in Fahrt bin, gibt es kein Halten mehr.

Fichu Nr. 1 - "Herbstlaub"

Fichu Nr. 2 - "Herbstzauber"


Fichu Nr. 3 - "Romance"

Solche Dinge musste ich immer auf einem nüchternen Kleiderbügel präsentieren. Heute kam mir der Zufall zu Hilfe. Beim Wochenendeinkauf entdeckte ich vor einem "Modeladen" ein Schild mit der Aufschrift: "Schaufensterpuppe, 15 Euro"! Die Dame aus Styropor ist nun meine!

Und heute darf sie gleich mein Romantik-Fichu zeigen.

Damit meine Händchen auch noch geschmückt sind, habe ich es mal mit ganz besonderen "Fingerhandschuhen" versucht. Habe noch nie solche Dinger gestrickt.
Natürlich mußte die Blattranke des Fichus an den Bund und dann noch eine Rose drauf - damit die Dinger auch schön romantisch sind. Die Anleitung hierfür liegt in meiner Schublade.

Viel Spaß beim Nachstricken und eine schöne neue Woche wünscht Euch

heidi

Montag, 12. Oktober 2009

"Papier ist geduldig"

Was macht eine kluge Frau um einer Depression bei dem Sauwetter zu entgehen. Sie macht das, wozu sie im Sommer keine Lust hat. Für mich war es wieder mal der Gang zum "Trödler"! Den alten Büchern und Zeitschriften in diesem Laden habe ich mich heute besonders gewidmet. Und es hat sich gelohnt. Der Nachmittag verging wie im Flug, vom Sauwetter kriegte ich nichts mit und von meiner Müdigkeit war keine Spur mehr vorhanden.
Hier eine kleine Auswahl der Ausbeute des heutigen Tages:

Alte Kinderbücher, das sind meine Leidenschaft. Das Heidi-Buch ist ebenso alt wie ich. Als ich die Büchlein "Der verfressene Ziegenbock " und "Hinter den Bergen wohnen auch Menschen", dachte ich an Marlies. Und an "Die Roggenmuhme" erinnerte sich mein Mann. Ich kenne die Geschichte noch nicht - das soll aber nicht lange so bleiben.
Diese schönen alten Zither-Alben sind für Diana. Sie kann die Zither spielen. Jetzt muss aber unbedingt noch eine Zither her! Ich liebe die Zitherklänge. In der kalten Jahreszeit auf der Ofenbank bei einer feinen Tasse Tee den Zitherklängen lauschen, das hat doch was - oder nicht!
Da ich ja gerne jede Art von Handarbeiten mache, liegen mir alte Handarbeitshefte und -bücher ganz besonders am Herzen. Diese Hefte sind von 1980 und wurden in der DDR verkauft.
In den Heften findet man so alte Handarbeitstechniken wie gehäkelte Spitzenmuster, die Schmuckfaltenstickerei, die Monogrammstickerei, das Stricken von Fingerhandschuhen, die Blumenmotivstickerei und das besticken von Kanten und Motiven mit Kreuzstichen. Es sind wahre Schätzchen für eine handarbeitende "Heidi"!
Und damit auch der Mann nicht faul herumliegt, habe ich noch diese beiden Hefte besorgt. Sie sind aus den Jahren 1959 und 1960. Selbst ist der Mann ist zwar der Titel der Heftchen, aber es finden sich viele Themen für die Frau. So z. B. das Beziehen von Kleiderbügeln, die Herstellung von kostenlosen Theaterpuppen und Beiträge über die "Skandinavienwelle" in der Raumgestaltung. Vor 50 Jahren war der "skandinavische Stil" also auch schon "en vogue"! Die Werbung in diesen Heften könnten schon einige Posts füllen. Na, da will ich ja mal nicht übertreiben.
Einige andere Kostbarkeiten habe ich auch noch gefunden. Sie sind in der Spülmaschine (Schonprogramm) und in der Waschmaschine. Ich zeige sie Euch, wenn alles funkelt und blitzt.
Eine schöne Woche ohne Depressionen und Müdigkeit wünscht Euch
heidi

Montag, 5. Oktober 2009

Einen schönen guten Abend, liebe Mädels!

Als ich heute morgen aus den Federn kroch, dachte ich noch nicht, dass ein lang gehegter Wunsch an diesem Sonntag in Erfüllung gehen würde. Nach dem Frühstück klingelte das Telefon, Ferl (Ferdinand) lud uns zu einer Kutschfahrt ein. Habt` Ihr nicht meinen Freudenschrei gehört?
Ferl ist ein guter Freund der Familie und ein "Pfundskerl"! Valentin und Zorro sind seine beiden "Jungs"!

Mein Mann fährt öfters als zweiter Mann bei größeren Kutschfahrten mit. Erst gestern waren die beiden acht Stunden unterwegs. Die Karotten für die Pferde wurden bei einem Bauern geholt und ein guter Freund (er ist Starfriseur) wurde auch noch besucht. 52 Kilometer sind die Pferde gelaufen. Und heute durfte ich auch mal mitfahren!

Die Umgebung meines Heimatortes ist hügelig. Zorro und Valentin hatten also ganz schön zu ziehen. Wir waren immerhin vier Personen.
Unterwegs passierten wir so manches Wegkreuz. Sie stehen meist am Dorfrand.



Es sind schmucke Bauerndörfer, durch die wir fuhren. Hier darf noch der Hahn auf dem Mist krähen und die Schweine haben im Garten ihren Auslauf. Glückliche Tiere!!!!

Von Ferl habe ich gelernt, dass Schweine gerne Eicheln fressen. Und die gab es massenhaft am Straßenrand unter den Eichenbäumen.

Auch für Menschen fanden wir "Futter"! Fährt man mit der Kutsche durch die Dörfer, wird man ständig von den Bauern angesprochen. Einer von den Bauern hat uns erlaubt Walnüsse einzusammeln. Aus Ermangelung eines geeigneten Transportmittels haben wir einfach meine Mütze gefüllt.
Die schönen Bauerngärten faszinieren mich immer wieder aufs neue. In der Nachbarschaft von Blumen gedeihen Kräuter und Gemüse ganz besonders gut. Oft findet man noch alte, schon vergessene Sorten von Gemüse und Sommerblumen. Hie und da gibt es eine Streuobstwiese. Das Obst sieht nicht aus wie im Supermarkt, hochglanzpoliert und ohne Macken. Dafür schmeckt dieses Obst um so besser.


Unsere "Reise" führte auch durch den Wald. Links und rechts des Weges kann man außer Bäumen noch viel entdecken. Leider gibt es in diesem Jahr bei uns in der Umgebung keine Pilze (nicht einmal die giftigen), weil es seit langer Zeit nicht mehr geregnet hat. Die Erde ist ausgetrocknet. Bläst der Wind über die abgeernteten Flächen, entstehen Staubwolken.

Angekommen auf einem Reiterhof in der Umgebung wurden erst einmal die Zorro und Valentin versorgt.
Die Beiden wurden in ein windstilles Eckchen "abgestellt" und bekamen Decken auf den Rücken. Auf der Terrasse des zum Reiterhof gehörenden Gasthofs fanden wir ein sonniges Plätzchen.
Nach dem Mittagessen ging es wieder zurück. Bei Ferl auf dem Hof gab es noch Kaffee und Kuchen. Ich hatte meinen Picknickkorb gefüllt. In sehr rustikaler Umgebung (vor den Boxen von Zorro und Valentin) tranken wir aus Tassen mit Goldrand und Blümchen unseren Kaffee. Leider habe ich vergessen ein Foto zu machen - was mich selbst auch sehr ärgert.
Es war ein traumhafter Oktobertag. Nun bin ich sehr, sehr müde - das macht wohl die frische Herbstluft. Ganz bestimmt werde ich heute gut schlafen und morgen ganz ausgeruht sein. Sollte es morgen mit dem Stricken des FiF losgehen - ich bin bereit.
So, nun wünsche ich Euch allen einen schönen Sonntagabend und a guads nächtle.
heidi