Freitag, 26. Februar 2010

"Resteverwertung" - La vie en rose!

Liebe Leserinnen,

viel Freizeit habe ich ja nicht - wie es so ist im "Urlaub"! Dennoch, ich habe wieder mal ein wenig Garn verarbeitet.
Letzten Sommer hatte ich schon mal ein kleines Gästetuch aus dem lachsfarbenen Baumwollgarn gestrickt. Es ziert nun im "Lusthäuschen" das Lavoir - und sieht sehr hübsch und romantisch aus. Ein zweites Gästetuch und Seifenlappen sollen sich nun dazugesellen.

Das Gästetuch ist mit einem verdrehten Rand an der Unterkante verziert. Gestrickt habe ich im großen Perlmuster. Damit das Handtuch nicht zu langweilig wirkt, bekam es noch eine Stickerei verpasst.

Die Seifenlappen sind gehäkelt. Das Muster ist in meinem Kopf entstanden (mehr zufällig).

Ich könnte diese Lappen auch als Topflappen verwenden.

Damit der gesamte Rest an Garn verarbeitet ist, sind noch einige Häkelrosen entstanden. Man weiss ja nie, zu was man sie gebrauchen kann!
Das nächste Projekt ist schon wieder am Laufen. Wenns was Vernünftiges wird, zeige ich es Euch natürlich auch. Ich gebe die Hoffnung jedenfalls nicht auf.
Dieser Post ist leider nicht ganz perfekt - ich musste unter schlechtesten Voraussetzungen schreiben. Ich habe mich trotzdem sehr bemüht - seht mir das bitte nach!!!


Seid alle lieb gegrüsst

heidi

Dienstag, 2. Februar 2010

Socken - Erinnerung an die Faröer-Inseln

Liebe Bloggerinnen,

ein herzliches Dankeschön an alle Leserinnen für die netten Kommentare. Leider habe ich im Moment nicht so die Möglichkeit zu kommentieren. Bitte seht mir das nach. Ich lese aber immer fleissig und habe große Freude an den schönen Posts. Auch ich war wieder mal ein wenig fleissig. Hätte ich nicht schon eine Socke fertig, ich würde mich bestimmt nicht noch einmal an dieses komplizierte Muster wagen. Das Muster besteht nur aus linken und rechten Maschen, die mal nach links oder rechts verkreuzt sind. Kompliziert bedeuted bei mir, dass ich jede Masche von der Anleitung ablesen muss, weil das Muster einfach nicht in mein Hirn will.


Am einfachsten war noch der Rand zu stricken. Das Strickstück wird nach jeder vierten Masche um die Nadel gedreht.

Und was mich veranlasst hat, ausgerechnet diese Socken von den Faröer-Inseln mit dem komplizierten Muster aus der Verena - In 80 Socken um die Welt - zu stricken, will ich Euch erzählen. Es waren die Erinnerungen an einen wunderschönen Urlaub auf den Faröer-Inseln und ausserdem besitze ich noch einen ähnlichen Rock, d.h. Unterrock, wie das Modell auf dem Bild.
Die Faröer-Inseln haben sich in meinem Herzen richtig festgesetzt. Als wir im Jahre 2000 während der Fährfahrt nach Island aus dem Bauch der Norröna „gespuckt“ wurden, sah das noch ganz anders aus. Es war ein Julitag, morgens um 6 Uhr. Ist man per Fähre von Dänemark nach Island unterwegs, hat man auf den Faröern zweieinhalb Tage Aufenthalt, da das Schiff im norwegische Bergen Passagiere abholt, deren Ziel Island oder auf die Faröer sind. Von den Inseln im Nordatlantik hatte ich zwar schon mal was gehört, hatte mich aber nicht näher damit auseinandergesetzt. Als wir im Hafen von Torshavn, der Hauptstadt der Faröer, ankamen, sahen wir nichts als Nebel. Es schien die Einfahrt zur Hölle zu sein. In unserer Not fuhren wir erst einmal aus der Stadt Richtung Norden. Auf einem Parkplatz hielten wir an, um zu frühstücken. Und was dann kam, ging sehr schnell. Der Nebel lichtete sich, die Nebelschwaden zogen in einer Geschwindigkeit an uns vorbei, wie ich es bisher noch nie wahrgenommen hatte. Die Sonne blinzelte immer mehr durch den dichten Schleier. Und was wir da zu sehen bekamen, ließ uns jubeln. Wir standen hoch über einem kleinen Fjord, das Meer glitzerte in der Sonne und die Berge vor uns leuchteten in einem dermaßen saftigen grün, wie ich es nur aus Norwegen kannte. Schafe weideten seelenruhig an den Hängen und auf der Straße war kein Mensch unterwegs. Zu hören war nur Natur – Schafe die blökten, Vogelgezwitscher und das Gekreische der Möwen. Die Luft roch nach Reinheit und Meer.
Wenn ich so zurückdenke, dann schleichen sich Orte wie Gjógv, Eiði, Tjørnuvik und Kirkjubøur in mein Gedächtnis. Besonders angetan hatten es mir die Papageitaucher, die man ganz nah auf den Felsen um den Naturhafen von Gjógv beobachten konnte. Diese kleinen Clowns der Lüfte hatten Mühe, nach dem „Fischfang“ wieder auf dem Felsen zu landen, wo ihre hungrigen Jungen warteten. Im Hafen war eine Grillteiste beim Fischen zu beobachten. Sie flog förmlich durch das Wasser. Ein Fischerboot kam zurück und musste die steile Küste hochgezogen werden. Das Schauspiel dauerte eine Weile – im Nu war es Zeit, sich einen Platz für die Nacht zu suchen. Wir fuhren wieder zurück in die Hauptstadt, um auf dem dortigen Campingplatz zu übernachten. Schon als wir in die Nähe der Stadt kamen fing es an zu regnen. Über dem Hafen und über der Stadt standen dichte Wolken. So langsam wurde uns Torshavn unheimlich.
Am nächsten Morgen strahlte die Sonne die Inselchen an der Hafeneinfahrt an, das Meer erstrahlte in tiefem Blau. Über dem Hafenbecken thronten viele kleine bunte Holzhäuschen. Blitzsauber war es da. An eine Großstadt, geschweige denn an eine Hauptstadt denkt man nicht, bei diesem Anblick. Wir schlenderten durch die Straßen und Gässchen und staunten ob der modernen Geschäfte mit ihren schönen Auslagen. Damals fielen mir schon die schönen Muster auf Pullovern und Socken auf. Niemals hätte ich zu der Zeit gedacht, dass ich mich an solche Muster wage.
In Tjørnuvik beobachteten wir wie Kinder im kalten Nordmeer badeten. Die Lufttemperatur war vormittags nicht höher als 15 Grad. Die Kinder hatten richtig Spaß daran. Auf den steilen Hängen wurde Gras gemäht. Die Hänge sind dermaßen steil, dass ich befürchtete, jeden Moment könnte der Mann abstürzen. Das Heu wird auch dort oben getrocknet. Am Strand konnten wir winzige Kartoffelbeete ausmachen. Wie beschwerlich ist das Leben auf den Inseln. Die Bewohner wirken aber auf uns „Eindringlinge“ glücklich und zufrieden. Computer, Handy etc. hat fast jede Familie.
In Kirkjubøur gab es die Ruine aus dem Mittelalter zu besichtigen. Schon von weitem fielen uns die trutzigen Mauern des Magnusdoms ins Auge. Seit 700 Jahren trotzen die Mauern unüberdacht seit den Elementen. Ein schlichtes weißes Kirchlein am Bootsanleger und ein schwarzer Holzbau im Blockhausstil auf dicken Grundmauern rahmen die Ruine ein. Im dortigen Café schmeckten die Waffeln besonders gut.
Die Zeit auf den Faröern verging wie im Flug. Im Jahr 2001 hatten wir nochmals das Glück, zu Gast auf den Inseln zu sein. Gleich danach bekamen wir Familienzuwachs – unsere Katze Gima. Leider ist es nicht möglich, mit Haustieren auf die Faröer und nach Island zu reisen.
Vielleicht könnt Ihr lieben Leserinnen verstehen, dass es für mich ein Vergnügen war, beim Stricken der Faröer-Socken den Gedanken nachzuhängen. Ich werde aber nicht zu jedem europäischen Land, das ich schon bereist habe, Socken aus der Verena zu stricken. Ich hätte sonst Socken für mein ganzes restliches Leben.
Ganz liebe Grüße
heidi