Mittwoch, 30. September 2009

Na, dann "Gute Nacht"!

Hallo, Ihr Lieben

Damit meine kalten Füße mich nicht am Einschlafen hintern, habe aber schon mal für den Winter vorgesorgt. Ich schlafe auch im Winter im kalten Schlafzimmer, wegen der Migräne, und weil es gesund sein soll.
Nun bin ich für den Winter gut gerüstet, wie Ihr seht. Die Büste, die herhalten musste, ist total misslungen. Bis der Ton genug trocken war, verzog es den schweren Kopf leider ein wenig. Die "Missi" (kommt von misslungen) hat nun ein langes Gesicht bekommen. Mein Mann mag "Missi", weil sie nicht so ganz alltäglich ist. Missi bekommt im Winter einen Schal um den Hals und ein Pelzmützchen auf den Kopf und darf vor der Haustür Besucher begrüßen. Heute durfte sie Modell für den ersten Baktus den ich jemals gestrickt habe sein. Ich habe den Baktus mit Mäusezähnchen umstrickt und an beiden Enden einen kleinen Bommel drangehäkelt. Mein Nacken will ja gewärmt sein, während ich im Bett lese oder fernsehe.


Zum Baktus gibt es noch ein paar weiche, warme Bettsocken. Apropos Bettsocken: Wisst Ihr, was ich gerade feststelle? Auch meine Kuschel-Couch-Hausschuhe sind in naturweiss gestrickt. Irgendwie muss ich unbewusst ein Fabel für diese Farbe haben. Schaue ich in meinen Wollvorratsschrank, dann sehe ich viel, viel naturweiße Wolle.

Ich habe zwar einen sehr menschlichen Bettwärmer - trotzdem musste es ein Bezug für so ein Gummiding sein. Ich kann ja schließlich nicht immer meine eisig kalten Füße meinem Liebsten ins Kreuz strecken. Er erschrickt da immer so - obwohl er beteuert, es mache ihm nichts aus, ich solle nur meine kalten Füße bei ihm wärmen!

Verstrickt habe ich Schachenmayr Universa. Gestrickt mit Nadeln Nr. 3,5. Insgesamt benötigte ich 350 Gramm.

Und hier noch ein paar dünnere Socken, natürlich auch in naturweiß. Diesmal habe ich die Regia vierfädig verstrickt.

Die Socken sind im Perlmuster gestrickt. Eine Bordüre mit Hebemaschen ist die einzige "Verzierung".

So, nun muß ich mir überlegen, welches Projekt das nächste sein soll.
Einen ganz schönen Tag wünscht Euch allen
heidi

Sonntag, 27. September 2009

Bäuerliches Handarbeiten



Letzte Woche stattete ich wieder mal dem Rieser Bauernmuseum einen Besuch ab. Ach, war das ein schöner Tag. Maihingen ist ein typisches Bauerndorf im Ries. Da kräht noch der Hahn auf dem Mist, es gibt einen Anger auf dem Streuobstbäume wachsen, zwei Gasthöfe, eine Kirche und ein Kloster. In ehemaligen Klostergebäuden ist das Museum untergebracht. Alles ist klein und übersichtlich. Das soll auch heißen, dass es von liebevoller Hand gestaltet ist. So gibt es viele kleine Ecken mit den verschiedensten Themen, wie z. B. Handarbeiten, eine Schneiderstube, eine Ecke mit verschiedenen Spinnrädern und Wollwicklern, eine Schulstube, eine Arztpraxis und eine Zahnarztpraxis aus den 50er und 60er Jahren, einen Milchladen, einen Kramerladen und, und, und. Ich habe so viele Fotos gemacht, die man auf einmal gar nicht zeigen kann. Ich habe mir Gedanken gemacht und bin zum Schluß gekommen, dass ich hin und wieder einen Bericht über ein anderes Thema hier einstelle. Fangen wir heute mal mit der Abteilung "Bäuerliche Handarbeiten" an.
In einer Vitrine ist eine "Strumpfparade" zu sehen. Die verschiedensten Muster werden gezeigt. So manche sind heute noch oder wieder aktuell. Früher hat man die Strümpfe ja getragen, bis sie nicht mehr in die Schuhe passten, weil so viele gestopfte Löcher sie so voluminös machten. Heute stopft man keine Strümpfe oder Socken mehr. Ich habe es noch in der Schule im Fach Handarbeiten gelernt und habe auch früher die Löcher in den Kinderstrumfhosen noch gestopft.
Ich habe erst zu Hause gesehen, dass das Blitzlicht mit auf dem Foto ist. Es ist ein wenig störend.
Gute Nacht und Träume süss, das war früher oft auf den Häkeleinsätzen in den "Paradekissen" zu sehen. Ich finde sie niedlich und werde bestimmt mal solche Einsätze häkeln.

Im Schaukasten gab es weitere Häkel- und Strickspitzen zu bewundern. Früher hat man auch oft seine "Musterproben" zu einem Band verarbeitet. Das "Musterbuch" zum in die Hand nehmen - eine schöne Idee. Und schon wieder der Blitz - heidanei!


Auch das "Handwerkszeug" dazu konnte ich genau unter die Lupe nehmen. Es ist nicht viel anders als heute.

Hier was für Näherinnen! Von Biesen, über auf und eingesetzte Flicken, bis zur Monogrammstickerei ist hier alles zu sehen, was man als Näherin so können musste. Auch die Smokstickerei war ein wichtiges Thema. Da erinnere ich mich an eine Strickjacke, die ich mal mit solch einer Stickerei verschönerte. Die Jacke wäre heute sehr aktuell. Die Tunikas sehen heute auch so aus. Meine Strickjacke existiert nicht mehr, ich weiß nur noch, dass ich sie 1979 gefertigt hatte.


In den bäuerlichen Haushalten wurde immer viel gehandarbeitet, vor allem gestrickt und auch gestickt. Man denke nur an die Mustertücher. Heute ist das ein wenig verloren gegangen. Irgendwie kommt alles wieder. Zwar ein wenig anders und moderner - mit anderen Materialien.

So, Ihr Lieben, das wäre mein Vortrag für heute. Man soll ja mit nichts übertreiben.


Ich wünsche Euch einen schönen Sonntagnachmittag, ob beim Wandern, Entspannen, Handarbeiten oder Männer verwöhnen, was auch immer!

heidi


Donnerstag, 17. September 2009

"Herzzöpferl"

Wenn sich der Spätsommer so langsam verabschiedet und dem Herbst Platz macht, zieht die Natur noch einmal alle Regiester ihrer Verwandlungskunst. Bald zieht es uns hinaus, um beim Wandern das Farbfeuerwerk aus Kupfer, Purpur und Gold noch einmal mit allen unseren Sinnen aufzunehmen. Am Wegesrand liegendes Herbstlaub, Früchte und Beeren aus Gottes herbstlichem Garten werden gesammelt. Mit prächtigen Arrangements wird dann unser Zuhause herbstlich dekoriert.


Hier mein Outfit für die Herbstwanderung. Den Pullover habe ich schon vor Jahren aus Tweedwolle gestrickt. Er ist gemütlich und warm. Gestrickt habe ich ihn seinerzeit auf einer ganz besonderen Reise. Wir fuhren mit dem Wohnmobil nach Island. Die Fährfahrt dauert insgesamt eine Woche. Ich hatte jede Menge Zeit zu stricken. Entstanden ist dieser zeitlose Pullover.

Wie man hier gut erkennen kann, ist der Rollkragen nicht angestrickt. Er wird nur bei Bedarf um den Hals gelegt. Ebenso kann man ihn als Stirnband benutzen. Äußerst praktisch!

Und in diesem Jahr kamen diese Socken dazu. Verstrickt habe ich die 4-fädigen Regia Tweed .

Bei Zöpfchenmuster nehme ich immer Nadeln Nr. 3. Auch die Bumerangferse ist mir gut gelungen. Wenn Löcher entstehen, dann liegt es meistens nur daran, dass die doppelten Maschen nicht fest genug angezogen werden. Den oberen Rand ziert eine dunkelbraune Einfassung. Ein herziges Knöpfchen an der Außenseite geben meinen "Herzzöpferln" noch den gewissen Pfiff.


Diese wunderschöne Holzdose, passend zum Herbst, kommt aus Lappland. Sie ist aus Birkenholz in Handarbeit gefertigt.
Noch sind die Blätter der Eiche grün - nicht mehr lange. Ich stehe schon in den Startlöchern, um den malerischen Herbst einzufangen!

A scheane Herbstzeit wünscht Eich


heidi

Sonntag, 13. September 2009

Neues aus dem Lusthäuschen!

Unser Lusthäuschen ist ein Ort der Stille und des Friedens. Nirgends kann man sich so in eine heile Welt "beamen", wie in diesem kleinen, schnukkeligen Häuschen. Hektik und Sorgen bleiben draussen. Mit Wehmut denke ich in der kalten Jahreszeit an diese Oase.
In Finnland entdeckte ich dieses schöne Drahtherz. Ursprünglich war es grün. Schnell ist eine neue Deko gezaubert.
Das Drahtherz klappt man auf und legt die Blüten ein. Schön ist es auch mit frischen Blüten - dann legt man nur eine Steckmasse in Alufolie gewickelt ein. Auch mit Früchten und Blättern sieht es immer gut aus. Ein Herz in grün und einen Kranz habe ich mir auch gleich besorgt.


Kathrin hat mir ein paar Fotos geschickt, die ich gerahmt habe. Sie hängen nun noch ein wenig verloren in der Ecke. Sie sollen noch Gesellschaft von einigen meiner schönsten Gartenfotos bekommen.
Das Gestell für die Waschschüssel und Wasserkanne habe ich auch aus Finnland mitgebracht. Es musste auch erst von schwarz auf weiss gestrichen werden. Dazu passend habe ich das kleine Handtuch gestrickt.
Das Handtuch zieren Mäusezähnchen, ein Rosenmuster und eine kleine Rose am Aufhänger. Eigentlich sollte es in die Küche kommen, nun gefällt es mir im Lusthäuschen besser. Die Küche bekommt bei Gelegenheit ein anders "Strickhandtuch".


Den Teppich habe ich in Finnland gehäkelt. In Joensuu fand ich in der Webstube das schöne Strickband. Gehäkelt habe ich mit einer Nadel Nr. 12.


Hier noch einmal ein Stillleben. Das romantische Herz ist ein edles Kleinod, das an einen ganz besonders lieben Menschen erinnert.
Liebe Grüße an alle Besucherinnen und Besucher

Montag, 7. September 2009

Dessous von anno dazumal - Stehbrunzhose und Leibhemd

Vor einigen Tagen stieß ich auf der Suche nach selbstgestrickten Kniestrümpfen wieder mal auf die alte Stehbrunzhose. Vor gut zwanzig Jahren erstand ich das besagte Teil auf einem Flohmarkt.

Bis dahin wusste ich gar nicht, dass eine Stehbrunzhose ein Kleidungsstück für die Frauen anno dazumal war. Ja, ich kannte ja nicht mal den Ausdruck Stehbrunzhose. Besagte Hose ist zwischen den Beinen geöffnet und wird am Rücken wie eine Schürze gebunden. Sehr praktisch für gewisse Verrichtungen. Damals, als ich die Stehbrunzhose kaufte, erzählte mir mein Mann von gewissen Beobachtungen in seiner Kinderzeit. Das war die Lösung für eine Beobachtung, die ich ca. 30 Jahren zuvor machte.
Mein Elternhaus stand am Rand eines Marktes. Am Haus führte ein Fußweg vorbei. Sonntags war der Weg sehr belebt. Bauern und Bäuerinnen aus dem Nachbardorf waren auf dem Weg Kirche. Nach dem Kirchgang unterhielten sie sich - genau so wie es heute noch ist - am liebsten über ihre Mitmenschen. Gegenüber unseres Elternhauses lebte auf dem Bauernhof eine ganz alte Oma. Als sie sich mal wieder mit den Frauen des Nachbardorfes unterhielt, sah ich von meinem Beobachtungsposten am Gartenzaun aus plötzlich eine Wasserlache zwischen den Beinen der Nachbarin. Ich war vielleicht vier oder fünf Jahre alt, und wunderte mich sehr. Ich kombinierte: wenn meine kleine Schwester in die Hose machte, dann war zwischen den Beinen keine Pfütze zu sehen. Was konnte es sein! Als ich meine Mutter nach dem Geheimnis fragte, bekam ich nur zur Antwort:"das verstehst du nicht!"
Die Stehbrunzhose trug ich früher des Öfteren zu meiner Tracht. Als wir in Frankreich anlässlich einer Jumelage einen Tanz vorführten, entdeckten die Franzosen dieses "Sexyteil" und lachten sich einen Ast. Sie hatten noch nie was von Stehbrunzhosen gehört. Diese Hose hat schöne Spitzen und sogar ein Monogramm. Ist doch sexy, nicht wahr!
Ich fand in dem alten Schrank auch noch ein anderes Dessous. Ein Leibhemd für Frauen.
Früher trugen dies die Frauen unter ihren Kleidern, Röcken oder Trachten. Das Leibhemd war meist knöchellang. Das Leibhemd ist sehr praktisch. Man kann es als Bluse ebenso benutzen, wie als Nachthemd. Am Halsausschnitt finden sich oft kleine Spitzen - auch Frau von damals wusste schon, was Männer gerne sehen.


Samstags war ich wieder bei Shabby-Seppi und habe diesen schönen Wäschekorb für ganz wenig Euros erstanden. Einer schönen "Leinen-mit-Spitzen-Gardine" für die Küche konnte ich ebensowenig widerstehen, wie den schönen Spitzenkissen!

Sämtliche Weißwäsche bekam heute ein reinigendes zu pflegendes Bad. In der Sonne trocknete die Wäsche schnell und konnte gleich gebügelt werden.

Pfiad Eich

heidi