Montag, 7. September 2009

Dessous von anno dazumal - Stehbrunzhose und Leibhemd

Vor einigen Tagen stieß ich auf der Suche nach selbstgestrickten Kniestrümpfen wieder mal auf die alte Stehbrunzhose. Vor gut zwanzig Jahren erstand ich das besagte Teil auf einem Flohmarkt.

Bis dahin wusste ich gar nicht, dass eine Stehbrunzhose ein Kleidungsstück für die Frauen anno dazumal war. Ja, ich kannte ja nicht mal den Ausdruck Stehbrunzhose. Besagte Hose ist zwischen den Beinen geöffnet und wird am Rücken wie eine Schürze gebunden. Sehr praktisch für gewisse Verrichtungen. Damals, als ich die Stehbrunzhose kaufte, erzählte mir mein Mann von gewissen Beobachtungen in seiner Kinderzeit. Das war die Lösung für eine Beobachtung, die ich ca. 30 Jahren zuvor machte.
Mein Elternhaus stand am Rand eines Marktes. Am Haus führte ein Fußweg vorbei. Sonntags war der Weg sehr belebt. Bauern und Bäuerinnen aus dem Nachbardorf waren auf dem Weg Kirche. Nach dem Kirchgang unterhielten sie sich - genau so wie es heute noch ist - am liebsten über ihre Mitmenschen. Gegenüber unseres Elternhauses lebte auf dem Bauernhof eine ganz alte Oma. Als sie sich mal wieder mit den Frauen des Nachbardorfes unterhielt, sah ich von meinem Beobachtungsposten am Gartenzaun aus plötzlich eine Wasserlache zwischen den Beinen der Nachbarin. Ich war vielleicht vier oder fünf Jahre alt, und wunderte mich sehr. Ich kombinierte: wenn meine kleine Schwester in die Hose machte, dann war zwischen den Beinen keine Pfütze zu sehen. Was konnte es sein! Als ich meine Mutter nach dem Geheimnis fragte, bekam ich nur zur Antwort:"das verstehst du nicht!"
Die Stehbrunzhose trug ich früher des Öfteren zu meiner Tracht. Als wir in Frankreich anlässlich einer Jumelage einen Tanz vorführten, entdeckten die Franzosen dieses "Sexyteil" und lachten sich einen Ast. Sie hatten noch nie was von Stehbrunzhosen gehört. Diese Hose hat schöne Spitzen und sogar ein Monogramm. Ist doch sexy, nicht wahr!
Ich fand in dem alten Schrank auch noch ein anderes Dessous. Ein Leibhemd für Frauen.
Früher trugen dies die Frauen unter ihren Kleidern, Röcken oder Trachten. Das Leibhemd war meist knöchellang. Das Leibhemd ist sehr praktisch. Man kann es als Bluse ebenso benutzen, wie als Nachthemd. Am Halsausschnitt finden sich oft kleine Spitzen - auch Frau von damals wusste schon, was Männer gerne sehen.


Samstags war ich wieder bei Shabby-Seppi und habe diesen schönen Wäschekorb für ganz wenig Euros erstanden. Einer schönen "Leinen-mit-Spitzen-Gardine" für die Küche konnte ich ebensowenig widerstehen, wie den schönen Spitzenkissen!

Sämtliche Weißwäsche bekam heute ein reinigendes zu pflegendes Bad. In der Sonne trocknete die Wäsche schnell und konnte gleich gebügelt werden.

Pfiad Eich

heidi

18 Kommentare:

  1. Wie wäre das Leibhemd als Kleid...mit eine schöne Gürtel :)
    Schöne weisse Sachen hast du da. Die strahlen ja so richtig.Und der Waschkorb finde ich auch ganz lieb.
    Schaut doch viel schöner aus als so ein "kusttoff Ding"

    LG, Julianna

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  2. Was für eine tolle Geschichte zu der Stehbrunzhose :)) Den Ausdruck kannte ich bisher auch noch nicht. Richtig tolle Weißwäsche hast Du bei deinem Waschtag auf der Leine hängen.
    Wünsche Dir einen schönen Abend
    ♥-lichst
    biggi

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  3. ...ich kenn nur den Namen "Leibundseelhose"...lach...ich glaube aber, dass damit das gleiche gemeint ist! Schöne Geschichte...
    LG
    Beate

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  4. Die Hose schaut gut aus, den Namen dafür kante ich noch nicht. Und Deine Schätze von Shabby Seppi sind mal wieder sehr, sehr schön.
    Liebe Grüße, Gaby

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  5. oh hast du das aber alles so schön beschrieben und ich kann mir genau vorstellen wie du als kleines mädchen ganz verduzt geschaut hast!! Ich finde es sieht alles so edel und eben wie von anno dazumals......und ich habe wieder was gelernt...brunzhosen (gute erfindung)!!
    liebe grüsse ann

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  6. Hallo Heidi,
    den Namen habe ich noch nie gehört"Stehbrunzhose"!!!!
    Solche Leibhemden habe ich auch ich trage sie als Nachthemd und liebe sie über alles:o)
    Liebe Grüße,
    Elke.

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  7. Griaß di,

    den Ausdruck kannte ich bisher nicht, allerdings habe ich schon eine Geschichte erzählt, wo meine Großmutter ebenfalls am Land beobachtet, wie alte Frauen im Schnee standen und tratschten, als sie weggingen, waren gelbe Flecken im Schnee. Ob sie die besagte Hose trugen oder gar keine, wurde nicht überliefert.

    Schönen Tag und pfiat di

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  8. Das ist ja der Hammer, der Name der Hose ist ja der Hit...
    Aber man kann genau sehen, wie schön diese Wäsche gearbeitet ist. LG Claudia

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  9. och,wie ich dich beneide....
    deine Weißwäsche und vor allem die schönen
    Dessous ,da bin ich schon soooo lange hinterher,
    aber ich freue mich für dich,
    liebe Grüße
    agnes

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  10. Hallo Heidi,
    dass ist ja ein sehr interessanter Post. Ich kannte weder den Namen der Hose noch die Geschichte dazu. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dich als Kind gewundert hast. Aber praktisch war es ja :0)))))).
    Auch Deine anderen Sachen sind wieder wunderschön. Ich habe immer nie Glück, wenn ich zum Trödel gehe!
    Ganz liebe Grüße Barbara

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  11. Hallo Heidi,

    freut mich, daß ich Dir sozusagen eine Anregung geben konnte, Deine Biergartenstühle auch unter den Kirschbaum zu stellen. Machst Du mal ein Foto? Mir fehlt noch ein passendes kleines Minitischchen für meine Kaffeetasse. Es ist ganz interessent auf verschiedenen Positionen im Garten zu sitzen, dann sieht man den Garten aus allen Perspektiven. Finde ich gut.

    Viele liebe Grüße
    Petra

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  12. Was für ein Name...eine Hose zum Brunzen ;-))) Aber was ist brunzen ?? Noch nie gehört. Habe meine letzte erstandene Weißwäsche auch am Dienstag noch gewaschen und im Wind flattern lassen. Und beim Bügeln geträumt wer wohl die erste Besitzerin war.
    Liebe Grüße
    Rita

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  13. Hallo Heidi! Die Hose sieht ganz toll aus. Ich liebe so alten Sachen..
    Hoffe es geht Dir gut. Schicke Dir gute Nacht Wünsche. Herzlichst, Lisa Libelle

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  14. Was hast Du da für tolle alte sexy Schätzchen...:-))
    Danke auch für die netten Erzählungen dazu..
    Sehr interessant!!
    Liebe Herzblattgrüße
    Iris

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  15. Oh wie schön ist es doch in alten Erinnerungen zu schweben....
    meine Grossmutter hatte auch diese alten Buchsen an...lach!!!
    Ich glaube die waren so richtig " SEXY "
    Das Wort Brunzbuchse kenne ich nicht,aber hört sich romantisch an.
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
    Ganz liebe Grüsse,
    Christine

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  16. Wie lustig, daß diese Hosen unten offen sind! Und daß sie Stehbrunzhose heißen, wußte ich bis eben auch noch nicht...
    Wunderschön, so alte Wäsche....
    Liebe Grüße von Iris

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  17. Schöne Hinweise bekommen wir da. Auch Kinder trugen damals interessante Wäsche, oder Strümpfe ... Seht mal hierhin, ein wenig aus ähnlicher Richtung: http://mein-abenteuer-die-langen-struempfe.blogspot.com/. Wie hielten denn die Damen und die Kinder damals ihre Strümpfe?

    Liebe Grüße aus Wismar

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  18. Meine Eltern haben auch schon viel über die "Stehbrunzhosen" erzählt. Ich habe aber noch nie eine gesehen. Ganz ehrlich ... die gefallen mir ;o)
    Der Wäschekorb passt genau in mein Beuteschema ...
    LG Renate

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