Samstag, 19. Dezember 2009

Und das Christkind gibt es doch!!!!!!!!!!

Zugetragen hat sich diese Geschichte in einem bayrischen Dorf gleich nach dem Zweiten Weltkrieg. Der kleine Franz wurde mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester als Heimatvertriebene in ein bäuerliches Anwesen einquartiert. Damals waren die Einheimischen gar nicht so begeistert vom „Familienzuwachs“! Die kleine Familie bewohnte ein kleines Zimmer, welches in einem Anbau des Hauses lag. Das Zimmer konnte nicht beheizt werden. Allein der Ofen im Gang – auf dem gekocht wurde, sorgte für ein wenig Wärme in der kalten Winterzeit. Damals waren die Winter noch sehr streng. In dem kleinen Zimmer standen ein Bett, in dem die Mutter mit ihren beiden Kindern schlief, ein Tisch mit zwei Stühlen und ein Schrank.
Heiligabend 1947 war wieder so ein kalter Tag. „Eisblumen“ wuchsen an den Fenstern. Nach draußen konnte man durch ein kleines freies „Guckloch“ in die Winterlandschaft blicken. In der einen Ecke des Zimmers stand der Christbaum. Die Fichte war mit drei Kerzen und ein wenig Engelhaar herausgeputzt. Eine Krippe gab es auch schon. Sie bestand aus einer alten Holzkiste, mit Moos und ein wenig Stroh aus dem Stall. Die Mutter platzierte sie unter den Christbaum. Zu dieser Zeit gab es zu Weihnachten keine üppigen Geschenke. Vielleicht einen Apfel, manchmal gab es einen warmen Pullover für die Kinder, der aus einem aufgeribbelten alten Pullover gestrickt war. Den alten Pullover hatten die Kinder im Sommer von einem Acker organisiert. Er diente dazu, die Vögel zu verscheuchen. An jenem Abend sollte auch zu Franz und seiner Schwester das Christkind kommen. Da es im Zimmer nicht mehr sehr warm war, hat sich die Mutter mit ihren beiden Kindern ins Bett gelegt, um aufs Christkind zu warten. Die Kinder waren so müde und schliefen schließlich ein. Plötzlich erwachte der kleine Franz und rief: “ Ich hab`s Christkindl gesehen, ganz bestimmt. Es hat was in das Kripperl gelegt. Seht her, so ein schönes Vogelhäuschen und so ein liebes Lämmchen hat es gebracht. Das Vogelhäuschen war ein Holzklötzchen in das ein Stöckchen geleimt war und das Schaf war aus Sperrholz ausgesägt. Der kleine Franzl war ganz außer sich – hat er doch das Christkind gesehen. !“ Er versicherte sich auch immer wieder bei seiner Mutter, dass es doch wahr ist, dass er das Christkind gesehen hat. Das Christkind hatte ein weißes Kleid an, hatte schöne lange Haare und war so schön. Franz ließ es sich auch nicht ausreden – noch Jahre danach. Er hatte wirklich das Christkind gesehen.
Die Mutter des kleinen Franz wartete, bis die Kinder eingeschlafen waren. Dann erst hat sie das Vogelhäuschen und das Schaf in die Krippe gestellt. Sie war mit einem langen Nachthemd bekleidet und trug ihr langes Haar offen. Im diffusen Licht nahm der kleine Franz in der Aufwachphase seine Mutter als Christkind wahr.
Nachtrag: Als die Bauernfamilie merkte, dass die Mutter des kleinen Franzl auch gut zur Arbeit zu gebrauchen und auch verschwiegen war, hatten die kleine Familie es relativ gut bei dem Bauern. Das war damals aber nicht selbstverständlich. Als der Franz längst erwachsen war, schenkte die Bauernfamilie ihm einen alten Schrank und eine schöne alte Truhe. Das Andenken steht nun bei uns im Gästezimmer.



Meine lieben Leserinnen,

mit diesem Bildchen bedanke ich mich ganz herzlich für Euren Besuch auf meiner Seite und für die vielen schönen Kommentare. Fast ein ganzes Jahr lang habt Ihr mir die Treue gehalten - das weiß ich zu schätzen. In der nächsten Zeit wird es im "kleinen Paradies" ein wenig ruhiger werden. Das ist aber nur vorübergehend.

Ich wünsche Euch und Euren Familien eine Weihnachtszeit in Wärme und Geborgenheit.
Für das Jahr 2010 wünsche ich Euch das Quäntchen Glück und viel Gesundheit, das man für ein gutes Jahr benötigt.

Herzlichst Heidi

Montag, 7. Dezember 2009

"Sportliche Maschen - Musterdecke"

Endlich ist wieder Biathlon-Saison. Diese Sportart ist für mich immer wieder wie ein Krimi - und Krimis machen mich nervös. Mit Stricken sind meine Nerven einigermaßen ruhiggestellt. In jedem Jahr überlege ich, welch ein "Biathlonprojekt" es denn nun in diesem Winter sein soll. Eine "Musterdecke" soll über die Monate entstehen.


Die Idee entstand, als ich mir Omas-Strickgeheimnisse zu Gemüte führte. Je komplizierter ein Muster, um so interessanter finde ich es, es nachzustricken. Früher wurden Musterbänder gestrickt, in so manchem Museum findet man noch wahre Muster-Schätze. Wenn man so bedenkt, was aus rechten und linken Maschen so alles gezaubert werden kann. Durch zusammenstricken der Maschen, durch Umschlage oder durch das Verschränken der Maschen entstehen wahre Meisterwerke. Und so ein Meisterwerk soll nun meine "Biathlondecke" werden.

Aus zusammengesetzten Streifen soll die Decke bestehen. Die Streifen bestehen aus verschiedenen Muster-Quadraten. Die Quadrate habe ich durch Rippenmuster abgegrenzt - das Zusammennähen begeistert mich nämlich nicht gerade. Deshalb habe ich mich für diesen Trick entschlossen.

Fünf Quadrate habe ich nun schon geschafft. Und jedes Muster ist immer wieder eine kleine Herausforderung. Die größere Herausforderung wird jedoch erst noch kommen. Nämlich dann, wenn die Quadrate der einzelnen Musterstreifen die gleiche Höhe haben müssen, wie beim ersten Musterstreifen. Aber bis dahin ist noch ein wenig Zeit.
Die Muster, die ich bisher gestrickt habe, haben so wohlklingende Namen wie Große Silberschlange, Pfauenfeder, Zwetschgenkern, Bäumel und Schleier sowie Tulpen mit verschränkten Maschen.

Ich verstricke eine Sportwolle mit Nadeln Nr. 4,5.
So langsam wird die Weihnachtswerkstatt geschlossen. Das heisst nicht, dass ich mich auf meinen fünf Buchstaben ausruhe. In meinem Hirnkastl schwirren schon wieder Ideen für neue Projekte umher. Ich freue mich schon aufs Umsetzen.
Ich wünsche Euch allen eine schöne zweite Adventwoche!
Ganz liebe Grüsse
heidi

Samstag, 5. Dezember 2009

Adventgeschichten

Vier Tage war mein Notebook krank, jetzt ist es wieder gesund, Gott sei Dank! Und ich litt doch tatsächlich an Entzugserscheinungen. Bin sehr erstaunt, was mir doch alles in diesen Tagen entging. So viele schöne Posts und Kommentare. Ich werde gleich noch kommentieren - versprochen.

Pünktlich zum 1. Advent war die Weihnachtsdeko fertig. Den Nikolaus habe ich vor Jahren getöpfert. Er darf den Hauseingang überwachen.
Den Adventskranz habe ich aus Naturmaterialien gebunden. Buchs, Lavendel, Rosmarin und Efeu wachsen im Garten. Besenheide und Beeren bringen etwas Farbe in den Kranz. Zapfen und getrocknete Granatäpfel umspielen die naturfarbenen Kerzen. Die Granatäpfel stammen aus Marokko. Vor zwei Jahren habe ich sie in schon getrocknetem Zustand in der Palmenoase aufgelesen. Damit sie nicht aufplatzen, habe ich sie kurzerhand mit Haarlack (der Spass war nicht gerade billig) besprüht. Auch Pinienzapfen aus der Provence habe ich so behandelt. Sie haben bis heute nicht ausgesamt.
Den Deckenkranz ist in Orange- und Brauntönen gehalten. Einige Kugeln sind selbstgemacht. Sie sind mit Stickgarn umwickelt und bekamen Posamenten als i-Tüpfelchen angehängt.

Auf dem Esstisch sieht es so aus. Habt Ihr im Hintergrund den Adventskalender entdeckt. Im letzten Jahr beschäftigte ich mich damit in der Voradventszeit - und das in vierfacher Ausfertigung. In diesem Jahr musste er nur noch befüllt werden. Diana hat das übernommen
- wegen der Überraschung. Und was muss ich gestehen. Im Säckchen für den zweiten Dezember waren Tee und Badekugeln versteckt. Stellt Euch mal vor, was ich gemacht habe. Ich habe eine Badekugel in der Meinung, es wäre was zum Naschen, in den Mund gesteckt. Pfuiteufel, war des greisslig! Die Gier ist schon was "schiachs"! Aber das kommt auch nur davon, weil ich auf die meisten "Naschereien" verzichten muss.
Hat bei Euch heute auch schon mal das Christkind vorbeigeschaut? Bei mir schon. Die liebe Lee-Ann und Maja haben es vorbeigeschickt. Die Päckchen werden aber erst Heilig-Abend (ich hoffe, dass sich meine Neugier bis dahin in Grenzen hält) geöffnet. Liebe Lee-Ann, schon mal ganz lieben Dank dafür. Werde mich aber noch extra bedanken!!!
Apropos Geschenke öffnen. Als meine Kinder noch klein waren, hat sich Ralf Lego vom Christkind gewünscht. Diesen Wunsch erfüllte ich ihm sehr gerne. Kaum hatte ich das "Gewünschte" gekauft, wurde ich vom "Spieltrieb" übermannt. In den Nächten, wenn die Kinder im Bett waren, habe ich Raumstation, Kran etc. schob mal zusammengebaut. Ich fühlte mich in die Kindheit versetzt. Auch wir Kinder bekamen Lego - allerdings nur soviele, wie für ein Haus benötigt wurden. Ausser mir wollten noch zwei Schwestern mit den Steinchen spielen. Endlich konnte ich mal ganz alleine für mich Lego bauen. Ralf bekam vom Christkind regelmässig fertiggebaute Legoprojekte. Wie er mir später gestand, war ich nicht die einzige, die schon vor Weihnachten sich an den Legos erfreute. Ralf konnte die versteckten Legos immer finden und spielte schon mal "Lego"! Und was lernt man aus der Geschicht - nicht nur in jedem Manne steckt ein Kind.
Einen schönen zweiten Advent wünscht Euch
heidi

Montag, 23. November 2009

Einblicke

Pssst, nichts verraten! Hier ein Blick in meine Weihnachts-werkstatt. Schatzkästchen sollen es in diesem Jahr werden.


Mit dieser Kreation soll mein "Liebstes" erfreut werden. Unzählige Rosen und Knötchenstiche habe ich in den letzen beiden Wochen gestickt. Meine Finger sind ganz zerstochen. Was tut man nicht alles für sein Kind!


Und dies hier ist der Prototyp - der bleibt bei mir. Den Deckel habe ich erst nur mit Stoff bezogen. Er gefiel mir nicht, sah viel zu flach aus. Wenn Klebstoff kleben soll, klebt er meist nicht. In diesem Fall klebte der Stoff bombenfest auf dem Pappedeckel. Also, wieder einen neuen Stoff ausgeschnitten, das Medaillon draufgenäht und dabei die Finger zerstochen, den Deckel diesmal gepolstert und den Stoff wieder aufgeklebt. Sah gleich viel besser aus. Das Medaillon ist auch extragepolstert und mit Rosenöl beduftet.
Unser Wohnzimmer (ich liebe die familiere Geselligkeit) sieht dagegen gar nicht romantisch aus. Es sieht aus wie bei "Hempels unterm Sofa". Theke und Tisch sind mit Handarbeitsmaterialien belagert, auf der Ofenbank liegen Kartons und Stoffe. Irgendwie gemütlich - aber auch unordentlich. Und das ganze soll noch ein paar Tage so weitergehen.
Wie ist es bei Euch? Seid Ihr auch fleißige "Christkindl"? Gibt es bei Euch auch Chaos?


Allen Christkindeln wünsche ich gutes Gelingen beim Geschenkebasteln, -einkaufen oder -einpacken. Wir haben ja noch ein wenig Zeit - nur keinen Streß!
heidi

Donnerstag, 12. November 2009

"Stricktunika"

Ihr Lieben,

vom Modell 31 in der Herbstausgabe der Verena war ich sofort begeistert. Da ich ja nicht gerade Größe 36 trage, entschloß ich mich zu einer Tunika mit weniger auftragendem Muster. Auch die Farbe sollte hell sein (dran komme ich einfach nicht vorbei), da ich die Tunika im Winter im warmen Süden tragen will.

Die aufspringenden Falten übernahm ich aus der Verena. Sie waren einfach zu stricken. Da ich Nähte zu schließen hasse, habe ich in Runden gestrickt. Die Falten reichen bei meiner Tunika bis unter die Brust.
Anschließend habe ich im Perlmuster weitergestrickt. Die Ärmel sind kurz. Ich kann dann mit Rollis oder Blusen kombinieren. Wolle direkt auf der Haut ist ja nicht ganz so meine Sache.

Da die Tunika ja sehr schlicht ist, habe ich noch ein aus Baumwolle gehäkeltes Röschen angebracht. Habe mich für naturfarbenes Garn entschieden - muß dann nicht so aufpassen beim Kombinieren mit Hose, Rolli und Bluse. Den Halsausschnitt habe ich im Bündchenmuster eingefaßt.

Die Marlies strickt das Verena-Modell im Originalmuster. Wir haben uns nicht abgesprochen - und waren beide sehr erstaunt, wie ähnlich wir doch in Sachen "Stricken" ticken. Freue mich schon auf das fertige Modell. Lange kann es nicht mehr dauern. Schaut einfach mal bei ihr rein - und vergleicht. Vielleicht habt Ihr ja auch Lust, Pullover oder Tunika zu stricken.
Ganz liebe Grüße
heidi

Montag, 9. November 2009

"Bobbele"

So ganz schnell mal zwischendurch ist ein ganz weicher, anschmiegsamer Schal entstanden. Die "Bobbele"-Wolle ließ sich entgegen meiner Erwartungen ganz gut verstricken.

Bei dieser Wolle werden nur die Stege gestrickt.


Das "Bobbele" ist gepaart mit einer Fransenwolle wie man auf diesem Foto sehen kann.

Dieses Garn wird mit Nadeln Nr. 7 verstrickt. Es gibt viele interessante Farbvarianten. An einem Nachmittag habe ich den Schal gestrickt. Mein Töchterlein hat sich sehr über dieses "Strickwunder" gefreut.

Liebe Grüße

heidi

Dienstag, 27. Oktober 2009

Mein Poesiealbum

Zu meiner Kinderzeit besaß jedes Mädchen ein Poesiealbum, in dem sich Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten und Schulfreundinnen verewigten. Am beliebtesten war die letzte Seite. Sie war für den einen Spruch reserviert:
"Ich habe mich hier angewurzelt, damit niemand aus dem Album purzelt."
In sauberster Handschrift und mit Füller wurden die schönsten Sprüche in das Album geschrieben. Verziert mit Scherenschnitt oder Oblatenbildern sind sie wahre Hingucker!
Heute gibt es immer noch das Poesiealbum, man sagt nur anders dazu. Das Freundschaftsbuch ist bei den Mädchen wieder sehr beliebt.
Mein Poesiealbum von damals hüte ich wie einen großen Schatz. Mutter, Vater, Oma, Opa, Onkel und Großtante, die damals reingeschrieben haben, leben heute nicht mehr. Wie steht da unter den Sprüchen: "Zum Andenken an...!" Damals war ich mir der Tragweite dieses Satzes nicht bewußt.
Heute besitze ich wieder ein Poesiealbum. Es ist eine andere Art von Poesiealbum. Ich schreibe schöne Sprüche, Aphorismen und Gedichte hinein. Natürlich in Schönschrift und mit "Glasschreibfeder" oder Füller. Das Album liegt immer griffbereit auf einem alten Tischchen. Jeder Besucher darf einen Blick hineinwerfen.


Heute seid Ihr meine Besucher!! Ich blättere für Euch auf diesem Wege ein wenig in diesem Album.
Na, wie findet Ihr es?
Und nun findet die Bändchenstickerei-Premiere statt.
Ich habe mein Poesiealbum verschönert. Der Deckel des Albums hatte eine Aussparung für ein Foto. Mit Bändchenröschen, Knötchenstich, Spitze und einem romantischen Bild habe ich das Album "aufgebrezelt"! Die Anleitung für die Bändchenröschenstickerei findet Ihr in der Juni-Ausgabe der Handarbeitszeitschrift Anna. Bändchenröschen gab es auch schon früher. In einem alten Handarbeitsbuch entdeckte ich die gleiche Technik - allerdings wurde Wolle oder dickes Garn statt Bändchen verwendet.
Ich bin ja nun nicht mehr ganz jung und meine Augen lassen mich manchmal auch ganz schön im Stich. Für diese Fälle hat mir mein Mann in Finnland dieses "Gerät" besorgt. Anfangs dachte ich, solch ein "Schmarrn" - jetzt bin ich doch ganz froh, eine anständige Lupe ( mit Zusatzfunktionen)zu besitzen.
Und wie ist es bei Euch? Habt Ihr auch ein Poesiealbum? Oder möchtet Ihr es auch mit der Bändchenstickerei versuchen?
Herzlichst
heidi

Freitag, 23. Oktober 2009

Fichu in der Fadenidylle und Fingerhandschuhe

Heute gibt es mal ganz was anderes von mir zu sehen. Ich habe in letzter Zeit viel gestrickt.

In der Fadenidylle haben wir gemeinsam diese schönen Fichus gestrickt. Die Designerin ist Anett. Sie hat ein Händchen für so schöne Muster und sonst noch alles Schöne und lässt uns Mädels mit den weltbesten Anleitungen daran teilhaben. Vielen Dank dafür, liebe Anett. Die Mädels das sind Elvira, Marlies, Ann und Traudi die noch keinen eigenen Blog hat. Danke Mädels, das gemeinsame Stricken hat mir mächtig Spass gemacht! Die Anleitung für so ein schönes Fichu ist bei Hilda eingestellt. Bei Hilda bekommt man auch gleich die passende Wolle dafür.
Und das sind meine Fadenidylle-Fichus! Es sind gleich drei Stück geworden, denn wenn ich einmal in Fahrt bin, gibt es kein Halten mehr.

Fichu Nr. 1 - "Herbstlaub"

Fichu Nr. 2 - "Herbstzauber"


Fichu Nr. 3 - "Romance"

Solche Dinge musste ich immer auf einem nüchternen Kleiderbügel präsentieren. Heute kam mir der Zufall zu Hilfe. Beim Wochenendeinkauf entdeckte ich vor einem "Modeladen" ein Schild mit der Aufschrift: "Schaufensterpuppe, 15 Euro"! Die Dame aus Styropor ist nun meine!

Und heute darf sie gleich mein Romantik-Fichu zeigen.

Damit meine Händchen auch noch geschmückt sind, habe ich es mal mit ganz besonderen "Fingerhandschuhen" versucht. Habe noch nie solche Dinger gestrickt.
Natürlich mußte die Blattranke des Fichus an den Bund und dann noch eine Rose drauf - damit die Dinger auch schön romantisch sind. Die Anleitung hierfür liegt in meiner Schublade.

Viel Spaß beim Nachstricken und eine schöne neue Woche wünscht Euch

heidi

Montag, 12. Oktober 2009

"Papier ist geduldig"

Was macht eine kluge Frau um einer Depression bei dem Sauwetter zu entgehen. Sie macht das, wozu sie im Sommer keine Lust hat. Für mich war es wieder mal der Gang zum "Trödler"! Den alten Büchern und Zeitschriften in diesem Laden habe ich mich heute besonders gewidmet. Und es hat sich gelohnt. Der Nachmittag verging wie im Flug, vom Sauwetter kriegte ich nichts mit und von meiner Müdigkeit war keine Spur mehr vorhanden.
Hier eine kleine Auswahl der Ausbeute des heutigen Tages:

Alte Kinderbücher, das sind meine Leidenschaft. Das Heidi-Buch ist ebenso alt wie ich. Als ich die Büchlein "Der verfressene Ziegenbock " und "Hinter den Bergen wohnen auch Menschen", dachte ich an Marlies. Und an "Die Roggenmuhme" erinnerte sich mein Mann. Ich kenne die Geschichte noch nicht - das soll aber nicht lange so bleiben.
Diese schönen alten Zither-Alben sind für Diana. Sie kann die Zither spielen. Jetzt muss aber unbedingt noch eine Zither her! Ich liebe die Zitherklänge. In der kalten Jahreszeit auf der Ofenbank bei einer feinen Tasse Tee den Zitherklängen lauschen, das hat doch was - oder nicht!
Da ich ja gerne jede Art von Handarbeiten mache, liegen mir alte Handarbeitshefte und -bücher ganz besonders am Herzen. Diese Hefte sind von 1980 und wurden in der DDR verkauft.
In den Heften findet man so alte Handarbeitstechniken wie gehäkelte Spitzenmuster, die Schmuckfaltenstickerei, die Monogrammstickerei, das Stricken von Fingerhandschuhen, die Blumenmotivstickerei und das besticken von Kanten und Motiven mit Kreuzstichen. Es sind wahre Schätzchen für eine handarbeitende "Heidi"!
Und damit auch der Mann nicht faul herumliegt, habe ich noch diese beiden Hefte besorgt. Sie sind aus den Jahren 1959 und 1960. Selbst ist der Mann ist zwar der Titel der Heftchen, aber es finden sich viele Themen für die Frau. So z. B. das Beziehen von Kleiderbügeln, die Herstellung von kostenlosen Theaterpuppen und Beiträge über die "Skandinavienwelle" in der Raumgestaltung. Vor 50 Jahren war der "skandinavische Stil" also auch schon "en vogue"! Die Werbung in diesen Heften könnten schon einige Posts füllen. Na, da will ich ja mal nicht übertreiben.
Einige andere Kostbarkeiten habe ich auch noch gefunden. Sie sind in der Spülmaschine (Schonprogramm) und in der Waschmaschine. Ich zeige sie Euch, wenn alles funkelt und blitzt.
Eine schöne Woche ohne Depressionen und Müdigkeit wünscht Euch
heidi

Montag, 5. Oktober 2009

Einen schönen guten Abend, liebe Mädels!

Als ich heute morgen aus den Federn kroch, dachte ich noch nicht, dass ein lang gehegter Wunsch an diesem Sonntag in Erfüllung gehen würde. Nach dem Frühstück klingelte das Telefon, Ferl (Ferdinand) lud uns zu einer Kutschfahrt ein. Habt` Ihr nicht meinen Freudenschrei gehört?
Ferl ist ein guter Freund der Familie und ein "Pfundskerl"! Valentin und Zorro sind seine beiden "Jungs"!

Mein Mann fährt öfters als zweiter Mann bei größeren Kutschfahrten mit. Erst gestern waren die beiden acht Stunden unterwegs. Die Karotten für die Pferde wurden bei einem Bauern geholt und ein guter Freund (er ist Starfriseur) wurde auch noch besucht. 52 Kilometer sind die Pferde gelaufen. Und heute durfte ich auch mal mitfahren!

Die Umgebung meines Heimatortes ist hügelig. Zorro und Valentin hatten also ganz schön zu ziehen. Wir waren immerhin vier Personen.
Unterwegs passierten wir so manches Wegkreuz. Sie stehen meist am Dorfrand.



Es sind schmucke Bauerndörfer, durch die wir fuhren. Hier darf noch der Hahn auf dem Mist krähen und die Schweine haben im Garten ihren Auslauf. Glückliche Tiere!!!!

Von Ferl habe ich gelernt, dass Schweine gerne Eicheln fressen. Und die gab es massenhaft am Straßenrand unter den Eichenbäumen.

Auch für Menschen fanden wir "Futter"! Fährt man mit der Kutsche durch die Dörfer, wird man ständig von den Bauern angesprochen. Einer von den Bauern hat uns erlaubt Walnüsse einzusammeln. Aus Ermangelung eines geeigneten Transportmittels haben wir einfach meine Mütze gefüllt.
Die schönen Bauerngärten faszinieren mich immer wieder aufs neue. In der Nachbarschaft von Blumen gedeihen Kräuter und Gemüse ganz besonders gut. Oft findet man noch alte, schon vergessene Sorten von Gemüse und Sommerblumen. Hie und da gibt es eine Streuobstwiese. Das Obst sieht nicht aus wie im Supermarkt, hochglanzpoliert und ohne Macken. Dafür schmeckt dieses Obst um so besser.


Unsere "Reise" führte auch durch den Wald. Links und rechts des Weges kann man außer Bäumen noch viel entdecken. Leider gibt es in diesem Jahr bei uns in der Umgebung keine Pilze (nicht einmal die giftigen), weil es seit langer Zeit nicht mehr geregnet hat. Die Erde ist ausgetrocknet. Bläst der Wind über die abgeernteten Flächen, entstehen Staubwolken.

Angekommen auf einem Reiterhof in der Umgebung wurden erst einmal die Zorro und Valentin versorgt.
Die Beiden wurden in ein windstilles Eckchen "abgestellt" und bekamen Decken auf den Rücken. Auf der Terrasse des zum Reiterhof gehörenden Gasthofs fanden wir ein sonniges Plätzchen.
Nach dem Mittagessen ging es wieder zurück. Bei Ferl auf dem Hof gab es noch Kaffee und Kuchen. Ich hatte meinen Picknickkorb gefüllt. In sehr rustikaler Umgebung (vor den Boxen von Zorro und Valentin) tranken wir aus Tassen mit Goldrand und Blümchen unseren Kaffee. Leider habe ich vergessen ein Foto zu machen - was mich selbst auch sehr ärgert.
Es war ein traumhafter Oktobertag. Nun bin ich sehr, sehr müde - das macht wohl die frische Herbstluft. Ganz bestimmt werde ich heute gut schlafen und morgen ganz ausgeruht sein. Sollte es morgen mit dem Stricken des FiF losgehen - ich bin bereit.
So, nun wünsche ich Euch allen einen schönen Sonntagabend und a guads nächtle.
heidi