Samstag, 19. Dezember 2009

Und das Christkind gibt es doch!!!!!!!!!!

Zugetragen hat sich diese Geschichte in einem bayrischen Dorf gleich nach dem Zweiten Weltkrieg. Der kleine Franz wurde mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester als Heimatvertriebene in ein bäuerliches Anwesen einquartiert. Damals waren die Einheimischen gar nicht so begeistert vom „Familienzuwachs“! Die kleine Familie bewohnte ein kleines Zimmer, welches in einem Anbau des Hauses lag. Das Zimmer konnte nicht beheizt werden. Allein der Ofen im Gang – auf dem gekocht wurde, sorgte für ein wenig Wärme in der kalten Winterzeit. Damals waren die Winter noch sehr streng. In dem kleinen Zimmer standen ein Bett, in dem die Mutter mit ihren beiden Kindern schlief, ein Tisch mit zwei Stühlen und ein Schrank.
Heiligabend 1947 war wieder so ein kalter Tag. „Eisblumen“ wuchsen an den Fenstern. Nach draußen konnte man durch ein kleines freies „Guckloch“ in die Winterlandschaft blicken. In der einen Ecke des Zimmers stand der Christbaum. Die Fichte war mit drei Kerzen und ein wenig Engelhaar herausgeputzt. Eine Krippe gab es auch schon. Sie bestand aus einer alten Holzkiste, mit Moos und ein wenig Stroh aus dem Stall. Die Mutter platzierte sie unter den Christbaum. Zu dieser Zeit gab es zu Weihnachten keine üppigen Geschenke. Vielleicht einen Apfel, manchmal gab es einen warmen Pullover für die Kinder, der aus einem aufgeribbelten alten Pullover gestrickt war. Den alten Pullover hatten die Kinder im Sommer von einem Acker organisiert. Er diente dazu, die Vögel zu verscheuchen. An jenem Abend sollte auch zu Franz und seiner Schwester das Christkind kommen. Da es im Zimmer nicht mehr sehr warm war, hat sich die Mutter mit ihren beiden Kindern ins Bett gelegt, um aufs Christkind zu warten. Die Kinder waren so müde und schliefen schließlich ein. Plötzlich erwachte der kleine Franz und rief: “ Ich hab`s Christkindl gesehen, ganz bestimmt. Es hat was in das Kripperl gelegt. Seht her, so ein schönes Vogelhäuschen und so ein liebes Lämmchen hat es gebracht. Das Vogelhäuschen war ein Holzklötzchen in das ein Stöckchen geleimt war und das Schaf war aus Sperrholz ausgesägt. Der kleine Franzl war ganz außer sich – hat er doch das Christkind gesehen. !“ Er versicherte sich auch immer wieder bei seiner Mutter, dass es doch wahr ist, dass er das Christkind gesehen hat. Das Christkind hatte ein weißes Kleid an, hatte schöne lange Haare und war so schön. Franz ließ es sich auch nicht ausreden – noch Jahre danach. Er hatte wirklich das Christkind gesehen.
Die Mutter des kleinen Franz wartete, bis die Kinder eingeschlafen waren. Dann erst hat sie das Vogelhäuschen und das Schaf in die Krippe gestellt. Sie war mit einem langen Nachthemd bekleidet und trug ihr langes Haar offen. Im diffusen Licht nahm der kleine Franz in der Aufwachphase seine Mutter als Christkind wahr.
Nachtrag: Als die Bauernfamilie merkte, dass die Mutter des kleinen Franzl auch gut zur Arbeit zu gebrauchen und auch verschwiegen war, hatten die kleine Familie es relativ gut bei dem Bauern. Das war damals aber nicht selbstverständlich. Als der Franz längst erwachsen war, schenkte die Bauernfamilie ihm einen alten Schrank und eine schöne alte Truhe. Das Andenken steht nun bei uns im Gästezimmer.



Meine lieben Leserinnen,

mit diesem Bildchen bedanke ich mich ganz herzlich für Euren Besuch auf meiner Seite und für die vielen schönen Kommentare. Fast ein ganzes Jahr lang habt Ihr mir die Treue gehalten - das weiß ich zu schätzen. In der nächsten Zeit wird es im "kleinen Paradies" ein wenig ruhiger werden. Das ist aber nur vorübergehend.

Ich wünsche Euch und Euren Familien eine Weihnachtszeit in Wärme und Geborgenheit.
Für das Jahr 2010 wünsche ich Euch das Quäntchen Glück und viel Gesundheit, das man für ein gutes Jahr benötigt.

Herzlichst Heidi

Montag, 7. Dezember 2009

"Sportliche Maschen - Musterdecke"

Endlich ist wieder Biathlon-Saison. Diese Sportart ist für mich immer wieder wie ein Krimi - und Krimis machen mich nervös. Mit Stricken sind meine Nerven einigermaßen ruhiggestellt. In jedem Jahr überlege ich, welch ein "Biathlonprojekt" es denn nun in diesem Winter sein soll. Eine "Musterdecke" soll über die Monate entstehen.


Die Idee entstand, als ich mir Omas-Strickgeheimnisse zu Gemüte führte. Je komplizierter ein Muster, um so interessanter finde ich es, es nachzustricken. Früher wurden Musterbänder gestrickt, in so manchem Museum findet man noch wahre Muster-Schätze. Wenn man so bedenkt, was aus rechten und linken Maschen so alles gezaubert werden kann. Durch zusammenstricken der Maschen, durch Umschlage oder durch das Verschränken der Maschen entstehen wahre Meisterwerke. Und so ein Meisterwerk soll nun meine "Biathlondecke" werden.

Aus zusammengesetzten Streifen soll die Decke bestehen. Die Streifen bestehen aus verschiedenen Muster-Quadraten. Die Quadrate habe ich durch Rippenmuster abgegrenzt - das Zusammennähen begeistert mich nämlich nicht gerade. Deshalb habe ich mich für diesen Trick entschlossen.

Fünf Quadrate habe ich nun schon geschafft. Und jedes Muster ist immer wieder eine kleine Herausforderung. Die größere Herausforderung wird jedoch erst noch kommen. Nämlich dann, wenn die Quadrate der einzelnen Musterstreifen die gleiche Höhe haben müssen, wie beim ersten Musterstreifen. Aber bis dahin ist noch ein wenig Zeit.
Die Muster, die ich bisher gestrickt habe, haben so wohlklingende Namen wie Große Silberschlange, Pfauenfeder, Zwetschgenkern, Bäumel und Schleier sowie Tulpen mit verschränkten Maschen.

Ich verstricke eine Sportwolle mit Nadeln Nr. 4,5.
So langsam wird die Weihnachtswerkstatt geschlossen. Das heisst nicht, dass ich mich auf meinen fünf Buchstaben ausruhe. In meinem Hirnkastl schwirren schon wieder Ideen für neue Projekte umher. Ich freue mich schon aufs Umsetzen.
Ich wünsche Euch allen eine schöne zweite Adventwoche!
Ganz liebe Grüsse
heidi

Samstag, 5. Dezember 2009

Adventgeschichten

Vier Tage war mein Notebook krank, jetzt ist es wieder gesund, Gott sei Dank! Und ich litt doch tatsächlich an Entzugserscheinungen. Bin sehr erstaunt, was mir doch alles in diesen Tagen entging. So viele schöne Posts und Kommentare. Ich werde gleich noch kommentieren - versprochen.

Pünktlich zum 1. Advent war die Weihnachtsdeko fertig. Den Nikolaus habe ich vor Jahren getöpfert. Er darf den Hauseingang überwachen.
Den Adventskranz habe ich aus Naturmaterialien gebunden. Buchs, Lavendel, Rosmarin und Efeu wachsen im Garten. Besenheide und Beeren bringen etwas Farbe in den Kranz. Zapfen und getrocknete Granatäpfel umspielen die naturfarbenen Kerzen. Die Granatäpfel stammen aus Marokko. Vor zwei Jahren habe ich sie in schon getrocknetem Zustand in der Palmenoase aufgelesen. Damit sie nicht aufplatzen, habe ich sie kurzerhand mit Haarlack (der Spass war nicht gerade billig) besprüht. Auch Pinienzapfen aus der Provence habe ich so behandelt. Sie haben bis heute nicht ausgesamt.
Den Deckenkranz ist in Orange- und Brauntönen gehalten. Einige Kugeln sind selbstgemacht. Sie sind mit Stickgarn umwickelt und bekamen Posamenten als i-Tüpfelchen angehängt.

Auf dem Esstisch sieht es so aus. Habt Ihr im Hintergrund den Adventskalender entdeckt. Im letzten Jahr beschäftigte ich mich damit in der Voradventszeit - und das in vierfacher Ausfertigung. In diesem Jahr musste er nur noch befüllt werden. Diana hat das übernommen
- wegen der Überraschung. Und was muss ich gestehen. Im Säckchen für den zweiten Dezember waren Tee und Badekugeln versteckt. Stellt Euch mal vor, was ich gemacht habe. Ich habe eine Badekugel in der Meinung, es wäre was zum Naschen, in den Mund gesteckt. Pfuiteufel, war des greisslig! Die Gier ist schon was "schiachs"! Aber das kommt auch nur davon, weil ich auf die meisten "Naschereien" verzichten muss.
Hat bei Euch heute auch schon mal das Christkind vorbeigeschaut? Bei mir schon. Die liebe Lee-Ann und Maja haben es vorbeigeschickt. Die Päckchen werden aber erst Heilig-Abend (ich hoffe, dass sich meine Neugier bis dahin in Grenzen hält) geöffnet. Liebe Lee-Ann, schon mal ganz lieben Dank dafür. Werde mich aber noch extra bedanken!!!
Apropos Geschenke öffnen. Als meine Kinder noch klein waren, hat sich Ralf Lego vom Christkind gewünscht. Diesen Wunsch erfüllte ich ihm sehr gerne. Kaum hatte ich das "Gewünschte" gekauft, wurde ich vom "Spieltrieb" übermannt. In den Nächten, wenn die Kinder im Bett waren, habe ich Raumstation, Kran etc. schob mal zusammengebaut. Ich fühlte mich in die Kindheit versetzt. Auch wir Kinder bekamen Lego - allerdings nur soviele, wie für ein Haus benötigt wurden. Ausser mir wollten noch zwei Schwestern mit den Steinchen spielen. Endlich konnte ich mal ganz alleine für mich Lego bauen. Ralf bekam vom Christkind regelmässig fertiggebaute Legoprojekte. Wie er mir später gestand, war ich nicht die einzige, die schon vor Weihnachten sich an den Legos erfreute. Ralf konnte die versteckten Legos immer finden und spielte schon mal "Lego"! Und was lernt man aus der Geschicht - nicht nur in jedem Manne steckt ein Kind.
Einen schönen zweiten Advent wünscht Euch
heidi